Wenn das Leben die Psyche überfordert

Drei Personen liegen entspannt mit geschlossenen Augen auf dem Boden
Wer Entspannungstechniken beherrscht, kann mit unvorhergesehenen Lebensereignissen besser umgehen.

(djd) Angesichts von Corona, Krieg und Klimakrise nehmen psychische Belastungen in der Bevölkerung zu. Allein seit Beginn der Pandemie konnte in zahlreichen Studien gezeigt werden, dass selbst Menschen, die nicht an Covid-19 erkrankt sind, unter den weitreichenden Folgen leiden.

Wie eine Metaanalyse des Mainzer Instituts für Resilienzforschung belegt, wurden vor allem Ängste und Depressionen festgestellt. Menschen mit psychischen Vorerkrankungen, aber auch ängstliche Menschen, die sich Sorgen um ihre Gesundheit und die Zukunft machen, hatten ein erhöhtes Risiko. Die mentalen Beeinträchtigungen können Teil einer sogenannten Anpassungsstörung sein, die im Allgemeinen eine schwere psychische Reaktion auf als belastend empfundene Lebensereignisse bezeichnet.

Plötzlich niedergeschlagen, traurig und antriebslos

Im Unterschied zur klassischen Depression liegt bei der Anpassungsstörung ein konkreter Auslöser vor, der von den Patienten auch als solcher benannt werden kann. Unglücks- und Todesfälle in der Familie sowie körperliche Erkrankungen und Beschwerden können nach der Erfahrung von Arpad Grec ebenso dazu gehören wie Krieg, Vertreibung oder der Verlust des Arbeitsplatzes. Der Chefarzt für Psychosomatik in der Hescuro Klinik Bad Bocklet weiß, dass neben Depression und Angst auch Gefühle der Überforderung, Reizbarkeit sowie sozialer Rückzug typische Begleiterscheinungen sind. Auf körperlicher Ebene sind Symptome wie Schmerzzustände, Störungen des Magen-Darm-Traktes oder Schlafstörungen möglich. Betroffene sind häufig niedergeschlagen, traurig und antriebslos. Zudem haben sie Schwierigkeiten, Alltag und Beruf zu bewältigen.

Gesunden Umgang mit Belastungen kann man lernen

Für eine erste Diagnose rät der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, den Hausarzt aufzusuchen. Bei komplexen Fällen sei es ratsam, einen Psychosomatiker oder Psychiater zu Rate zu ziehen. Dabei sollte auch erwogen werden, eine stationäre Rehabilitation einzuleiten, wie sie etwa in Bad Bocklet möglich ist. Unter www.hescuro.de finden Interessierte nähere Informationen zur Antragstellung und zum Ablauf einer Reha-Kur. Die Behandlung folgt einem multimodalen Ansatz, der neben psycho- und physiotherapeutischen Maßnahmen, Sport, Entspannung, Sozial- und Ernährungsberatung, auch fachübergreifende medizinische Hilfestellungen und medikamentöse Behandlungen umfasst. Mit therapeutischer Hilfe können Patienten lernen, aktuelle Belastungssituationen zu verarbeiten und zukünftige Belastungen in gesundem Ausmaß durchzuhalten. Im Anschluss an die Kur kann dieser Lernprozess ambulant weitergeführt werden.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste
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